Hier erscheinen in loser Folge und unregelmässigen Abständen - so naadis naa - meine Kolumnen, die monatlich in der Tageszeitung Walliser Bote veröffentlicht werden, als Audio-Version. So kannst du hören, wie der Text in meinem Kopf tönt, während ich ihn zu Papier bringe. Ich wünsche gute Unterhaltung und vielleicht den einen oder anderen eigenen Gedanken zum Thema, zur Geschichte.
WB Kolumne vom 27. Oktober 2020
Erklärungen zu den Mundartwörtern:
ooni Häxerii - ohne Hexerei
Bäsu - Besen
inu Grezzä - in den dürren Zweigen
losu - hören (hier ein kleines Wortspiel mit losen)
vercheert - falsch herum
Unnertirrner - Türschwelle
schpewwu - spucken
Puff - Unordnung
Schtöib - Staub
Schiirli - Scheune (Ich lebte damals in einer umgebauten Scheune.)
tumms Zig - dummes Zeug / hier: unnötige Gedanken
bischmu(nd) - flüstern
di Poort - die Tür / Haustür
Wörter und Sätze in Mundart:
ze Oorini üssa aus den Ohren raus = nicht mehr hören wollen
das gseet mu aner Nasa das sieht man an der Nase
eppis gseit etwas gesagt
mit Schwiigu faats a mit Schweigen fängt es an
Ggaggo im Nirgendwo, weit ausserhalb
gopfertami fluchen
Ein Plädoyer für Selbstliebe - nicht nur am Valentinstag.
Sätze in Mundart:
Het eppis - Da ist was dran
Das zellt do nit - Das zählt nicht
Jezz abr ärnschthaft. Wiä? - Jetzt mal ernsthaft. Wie?
Erklärungen zu den Mundartwörtern:
inu läzz Schlukk graatu - sich verschlucken oder etwas in
in den falschen Hals bekommen
di gliich Liira - immer dieselbe Nörgelei
Naatag - der Tag nach einer durchfeierten Nacht
(einen Kater haben)
Erklärungen zu den Mundartwörtern:
losu/losät - hören
Häärzschlag - Herzschlag
Fiir - Feuer
Müüsini - Mäuschen
än Schazz - ein Schatz (hier im Sinne von Liebsten)
Öigu züä - Augen zu
Erklärungen zu den Mundartwörtern:
dü Tubl - du Dummkopf
Gschpiri - Gespür, Gefühl - Verständnis, Taktgefühl - auch auf
einer feinstofflichen Ebene
gschpirsch mi - hier "verstehst du mich?"
ds Lüödär - eine schlaue aber auch gerissene (böse) Person
Säich - Blödsinn
Wallissertitsch - die Walliser Mundart
WB Kolumne vom 17. März 2022
In dieser Kolumne kommen keine Mundartwörter vor... Eine Seltenheit.
WB Kolumne vom 28. Dezember 2021
Erklärungen zu den Mundartwörtern:
Äs güäts Niwws - Neujahrswunsch "Ein gutes neue Jahr"
Schpinnuwupp - Spinnweben d.h. Reste von Spinnennetzen
in d Egga schtaa - mit dem Gesicht zur Wand in der Ecke stehen
als Strafe für Schulkinder
bis ds Läbiga dri chunn - Ausspruch wenn es anfängt zu schimmeln
oder Getier sich einnistet
z bschiissu - zu betrügen
än Trügg - ein Trick,
im Sinne einer einfachen aber wirksamen Methode
WB Kolumne vom 18. Mai 2021
Erklärungen zu den Mundartwörtern:
läzz - falsch, unrecht, verletzend
fuchtu - schimpfen
verzellu - erzählen
fiischter - finster, dunkel
schnuru - derb für reden, prahlen, schwätzen
Rukksakkji - Diminutiv von Rucksack
iischi Miisch - unsere Mäuse
Ggraatschigs - etwas Wertvolles
erwischänggju - packen und schütteln
in wäägschter Bliäscht - in schönster Blüte
WB Kolumne vom 27. Februar 2019
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Erklärungen zu den Mundartwörtern
Wolfgsee - ist ein Wortspiel.
Es bedeutet einerseits "Ich habe einen Wolf gesehen" und andererseits ist es ein Fangspiel aus alten Zeiten.
"Chumm wier gee gaa Berri süächu. S isch ja gaar kei Wolf im Waald." - Komm, wir wollen Beeren suchen gehen. Es gibt keinen Wolf im Wald.
"um 1 nit" usw. - Um 1 Uhr nicht, um zwei Uhr nicht" usw.
"Um halbi niini chunnt der Wolf" - Der Wolf kommt um halb neun.
Hier beginnt dann das Einfangen der Kinder. Die Zeit kann immer variieren. Niemand weiss, wann der Wolf schliesslich kommt und das Fangen beginnt.
Mämmi - ein Säugling, Kleinkind
MuKi - Kurz für Mutter-Kind also Mutter-Kind-Turnen
Fangis - kurz für Fangspiel
Püzz - kleines Wesen
normaalerwiis - normalerweise
Blaasius - Der heilige Blasius, sein Name wir verwendet als Ausdruck für Ablehnung - in Anlehnung an "Du kannst mir in die Schuhe blasen".
PS: Der Wolf in meiner Geschichte hat sich völlig normal verhalten. Er ist ein Fluchttier jedoch auch neugierig. So hat er sich zwar von mir und dem Hund entfernt, wollte jedoch aus sicherer Distanz wissen, was wir sind und was wir tun. Es ist nur so, wie in der Kolumne beschrieben, dass wir den Umgang mit diesem Wildtier nicht mehr gewöhnt sind, sein Verhalten nicht verstehen und allenfalls falsch deuten. Wir alle, der Wolf, ich und Faro, haben uns korrekt verhalten und deshalb war es eine wunderbare Begegnung - ein Glücksfall.