Hörbare Kolumnen

Hier erscheinen in loser Folge und unregelmässigen Abständen - so naadis naa - meine Kolumnen, die monatlich in der Tageszeitung Walliser Bote veröffentlicht werden, als Audio-Version. So kannst du hören, wie der Text in meinem Kopf tönt, während ich ihn zu Papier bringe. Ich wünsche gute Unterhaltung und vielleicht den einen oder anderen eigenen Gedanken zum Thema, zur Geschichte. 

Besenzauber

Erklärungen zu den Mundartwörtern:

 

ooni Häxerii - ohne Hexerei

Bäsu - Besen

inu Grezzä - in den dürren Zweigen

losu - hören (hier ein kleines Wortspiel mit losen)

vercheert - falsch herum 

Unnertirrner - Türschwelle

schpewwu - spucken

Puff - Unordnung

Schtöib - Staub

Schiirli - Scheune (Ich lebte damals in einer umgebauten Scheune.)

tumms Zig - dummes Zeug / hier: unnötige Gedanken

bischmu(nd)  - flüstern

di Poort - die Tür / Haustür


Reden ist Silber - Schweigen ist...

Wörter und Sätze in Mundart:

 

ze Oorini üssa                          aus den Ohren raus = nicht mehr hören wollen

das gseet mu aner Nasa     das sieht man an der Nase

eppis gseit                                etwas gesagt

mit Schwiigu faats a             mit Schweigen fängt es an

Ggaggo                                       im Nirgendwo, weit ausserhalb 

gopfertami                                fluchen

 


Der Liebesbrief

Ein Plädoyer für Selbstliebe - nicht nur am Valentinstag.

 

Sätze in Mundart:

Het eppis                                            - Da ist was dran

Das zellt do nit                                 - Das zählt nicht

Jezz abr ärnschthaft. Wiä?         - Jetzt mal ernsthaft. Wie?

 

 

 

 


Der Kelch

Erklärungen zu den Mundartwörtern:

 

inu läzz Schlukk graatu       - sich verschlucken oder etwas in 

                                                          in den falschen Hals bekommen

di gliich Liira                              - immer dieselbe Nörgelei

Naatag                                         - der Tag nach einer durchfeierten Nacht

                                                           (einen Kater haben)

 


Der Übergang

Erklärungen zu den Mundartwörtern:

 

losu/losät                    - hören

Häärzschlag               - Herzschlag

Fiir                                  - Feuer

Müüsini                        - Mäuschen

än Schazz                    - ein Schatz (hier im Sinne von Liebsten)

Öigu züä                       - Augen zu


"Künstliche Intelligenz, dü Tubl!"

Erklärungen zu den Mundartwörtern:

 

dü Tubl                    - du Dummkopf

Gschpiri                  - Gespür, Gefühl - Verständnis, Taktgefühl - auch auf

                                      einer feinstofflichen Ebene

gschpirsch mi       - hier "verstehst du mich?"

ds Lüödär               - eine schlaue aber auch gerissene (böse) Person

Säich                        - Blödsinn

Wallissertitsch    - die Walliser Mundart


"Frieden"

Ein Perspektivenwechsel

 

In dieser Kolumne kommen keine Mundartwörter vor... Eine Seltenheit.


"An der Schwelle stehend"

Besenzauber zu Silvester

Erklärungen zu den Mundartwörtern:

 

Äs güäts Niwws - Neujahrswunsch "Ein gutes neue Jahr"

Schpinnuwupp - Spinnweben d.h. Reste von Spinnennetzen

in d Egga schtaa - mit dem Gesicht zur Wand in der Ecke stehen

                                     als Strafe für Schulkinder

bis ds Läbiga dri chunn - Ausspruch wenn es anfängt zu schimmeln

                                                   oder Getier sich einnistet

 

z bschiissu - zu betrügen

än Trügg - ein Trick,

                      im Sinne einer einfachen aber wirksamen Methode 

 


"Ich bin positiv"

Oder: Von Dingen, die man nicht hören will

Erklärungen zu den Mundartwörtern:

 

läzz - falsch, unrecht, verletzend

fuchtu - schimpfen

verzellu - erzählen

fiischter - finster, dunkel

schnuru - derb für reden, prahlen, schwätzen

Rukksakkji - Diminutiv von Rucksack

iischi Miisch - unsere Mäuse

Ggraatschigs - etwas Wertvolles

erwischänggju - packen und schütteln

in wäägschter Bliäscht - in schönster Blüte

 


"Wolfgsee" - ein Kinderspiel

Erklärungen zu den Mundartwörtern

 

Wolfgsee - ist ein Wortspiel.

Es bedeutet einerseits "Ich habe einen Wolf gesehen" und andererseits ist es ein Fangspiel aus alten Zeiten.

 

"Chumm wier gee gaa Berri süächu. S isch ja gaar kei Wolf im Waald." - Komm, wir wollen Beeren suchen gehen. Es gibt keinen Wolf im Wald.

 

"um 1 nit" usw. - Um 1 Uhr nicht, um zwei Uhr nicht" usw. 

"Um halbi niini chunnt der Wolf" - Der Wolf kommt um halb neun.

Hier beginnt dann das Einfangen der Kinder. Die Zeit kann immer variieren. Niemand weiss, wann der Wolf schliesslich kommt und das Fangen beginnt.

 

Mämmi - ein Säugling, Kleinkind

MuKi - Kurz für Mutter-Kind also Mutter-Kind-Turnen

Fangis - kurz für Fangspiel

Püzz - kleines Wesen

normaalerwiis - normalerweise

Blaasius - Der heilige Blasius, sein Name wir verwendet als Ausdruck für Ablehnung  -  in Anlehnung an "Du kannst mir in die Schuhe blasen".

PS: Der Wolf in meiner Geschichte hat sich völlig normal verhalten. Er ist ein Fluchttier jedoch auch neugierig. So hat er sich zwar von mir und dem Hund entfernt, wollte jedoch aus sicherer Distanz wissen, was wir sind und was wir tun. Es ist nur so, wie in der Kolumne beschrieben, dass wir den Umgang mit diesem Wildtier nicht mehr gewöhnt sind, sein Verhalten nicht verstehen und allenfalls falsch deuten. Wir alle, der Wolf, ich und Faro, haben uns korrekt verhalten und deshalb war es eine wunderbare Begegnung - ein Glücksfall.



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